Bei einem schweren Verkehrsunfall in Berlin-Hohenschönhausen wurden am Donnerstagmorgen zwei Menschen verletzt. Gegen 7:30 Uhr kollidierten auf der Kreuzung Konrad-Wolf-Straße/Landsberger Allee zwei Fahrzeuge mit solcher Wucht, dass einer der Wagen auf die Seite kippte. Der Berufsverkehr kam dadurch in weiten Teilen des Bezirks zum Erliegen.
Nach Angaben der Polizei missachtete ein 54-jähriger Fahrer vermutlich eine rote Ampel. «Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen noch, aber erste Zeugenaussagen deuten auf einen Rotlichtverstoß hin», erklärte Polizeisprecherin Heike Schmidt vor Ort. Die beiden Verletzten – der Unfallverursacher und eine 42-jährige Frau aus dem zweiten Fahrzeug – wurden mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Was mich besonders beunruhigt: In den letzten Monaten häufen sich die Unfälle an dieser Kreuzung. Erst vor drei Wochen wurde hier ein Radfahrer von einem abbiegenden LKW erfasst. Die Anwohner fordern seit Langem eine Entschärfung dieses Unfallschwerpunkts, wie ich bei meinen Recherchen im Kiez erfahren habe.
Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den späten Vormittag an. Besonders ärgerlich für viele Pendler: Die wichtige Tramverbindung musste für knapp zwei Stunden unterbrochen werden. Eine Umleitung für die Linien M5 und M6 wurde eingerichtet, führte aber zu erheblichen Verzögerungen im gesamten Nahverkehrsnetz im Nordosten Berlins.
Anwohner Dieter Müller (67) beobachtete den Unfall von seinem Balkon aus: «Es hat furchtbar gekracht. Der eine Wagen ist wie im Film auf die Seite gekippt. So etwas habe ich hier noch nicht erlebt, obwohl ich seit 30 Jahren an dieser Kreuzung wohne.»
Wie lange bleibt diese gefährliche Kreuzung noch ein Unfallschwerpunkt? Der Bezirk hat zwar Verbesserungen angekündigt – auf die Umsetzung warten die Anwohner jedoch bislang vergeblich. Vielleicht braucht es erst einen wirklich schweren Unfall, damit endlich gehandelt wird.