Berlin erlebte gestern Abend einen ganz besonderen Moment, als tausende kleine und große Lichter die Waldbühne in ein Meer aus tanzenden Sternen verwandelten. Beim traditionellen Taschenlampenkonzert schwenkten über 20.000 Kinder und Erwachsene ihre Leuchten im Takt der Musik. Begleitet vom Duft frischer Pommes und dem aufgeregten Lachen der Familien entstand eine Atmosphäre, die mehr an ein Volksfest als an ein klassisches Konzert erinnerte.
«Es ist jedes Jahr wieder ein magischer Moment, wenn das erste Lied erklingt und tausende Lichter aufleuchten», erzählt Veranstalterin Marie Hoffmann. Seit 2003 lockt das Format Familien aus dem gesamten Berliner Umland an. Die Band «Rumpelstil» und das Orchester der Waldbuehne boten eine Mischung aus kindgerechten Songs und Klassikern, die auch Eltern mitsingen konnten.
Besonders beeindruckend war der Moment, als die gesamte Bühne in komplette Dunkelheit getaucht wurde und nur die Taschenlampen der Besucher für Licht sorgten. Als ich durch die Reihen ging, konnte ich in unzählige strahlende Kinderaugen blicken – manche zum ersten Mal bei einem Konzert, andere bereits Stammgäste mit selbstgebastelten Speziallampen.
Familie Schneider aus Wilmersdorf kommt bereits zum fünften Mal: «Für uns ist das mittlerweile ein festes Ritual zum Sommerende», erzählt Vater Thomas, während seine siebenjährige Tochter begeistert mit ihrer regenbogenfarbenen Lampe wedelt.
Was dieses Konzept so besonders macht: Es verbindet Generationen in einem gemeinsamen Erlebnis. In Zeiten digitaler Unterhaltung schafft es das Taschenlampenkonzert, Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu verzaubern – ganz analog, mit nichts als Musik und Licht. Vielleicht liegt genau darin das Geheimnis seines langjährigen Erfolgs in unserer schnelllebigen Stadt.