Die Ernüchterung war groß im Kölner Lager. Nach der 0:4-Niederlage gegen RB Leipzig stehen die FC-Profis am Tabellenende – und auch in der Einzelkritik gibt es wenig Grund zur Freude. Während die Bullen nahezu mühelos durch die Kölner Reihen spazierten, offenbarten sich bei den Domstädtern altbekannte Probleme: mangelnde Durchschlagskraft vorne und zu viele individuelle Fehler hinten.
Marvin Schwäbe war noch einer der besseren Kölner, verhinderte mit einigen Paraden eine noch höhere Niederlage. Besonders seine Reaktion beim Kopfball von Openda in der 36. Minute war sehenswert. Bei den Gegentreffern hatte der Keeper allerdings keine Abwehrchance – zu ungeordnet präsentierte sich die Defensive vor ihm.
In der Abwehr enttäuschte vor allem Timo Hübers, der beim dritten Treffer komplett die Orientierung verlor und Openda viel zu viel Raum ließ. Auch Luca Kilian wirkte über weite Strecken überfordert gegen die schnellen Leipziger Angreifer. Kapitän Florian Kainz bemühte sich zwar um Spielkontrolle im Mittelfeld, verlor aber zu viele entscheidende Zweikämpfe.
Im Angriff blieb Linton Maina blass, seine Dribblings verpufften meist wirkungslos. Davie Selke hing in der Sturmspitze völlig in der Luft, bekam kaum verwertbare Bälle. Die eingewechselten Spieler konnten dem Spiel ebenfalls keine entscheidenden Impulse mehr geben.
Die durchschnittliche Mannschaftsnote von 4,5 spiegelt den desolaten Auftritt treffend wider. Trainer Timo Schultz muss nun schnell Lösungen finden, denn die Uhr tickt bereits laut im Abstiegskampf. Nach diesem Auftritt scheint der Weg zurück in die Erfolgsspur steiniger denn je – und die nächsten Gegner warten bereits.