Die Hamburger Innenstadt steht vor einem Wandel, und die Stadt sucht nach einer neuen Führungskraft, die diesen Prozess koordinieren soll. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat gestern die Stelle des Innenstadtkoordinators ausgeschrieben. Ziel ist es, die City lebendiger zu gestalten und den Herausforderungen durch veränderte Einkaufsgewohnheiten und Onlinehandel zu begegnen.
Der bisherige Innenstadtkoordinator Dr. Rolf Strittmatter verlässt nach vier Jahren seinen Posten. In seiner Amtszeit trieb er wichtige Entwicklungen voran, wie die Umgestaltung des Domplatzes und Konzepte für die Neubebauung im Bereich des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes am Hauptbahnhof. «Die Innenstadt befindet sich im Umbruch. Wir brauchen jemanden, der Impulsgeber ist und alle Akteure an einen Tisch bringt», erklärt Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein.
Die Herausforderungen sind gewaltig. Als ich letzte Woche durch die Mönckebergstraße ging, standen wieder einige Ladenflächen leer – ein Bild, das es vor zehn Jahren so nicht gab. Die Hamburger Handelskammer bestätigt: Der Einzelhandelsumsatz in der Innenstadt ist seit der Pandemie um fast 20 Prozent gesunken, während der Online-Handel stetig wächst.
Bemerkenswert ist, dass die neue Führungskraft nicht nur den klassischen Einkaufsbereich betreuen soll. «Wir wollen mehr Wohnraum, mehr Kultur und mehr grüne Oasen in der City», betont Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Ein Ansatz, den viele Innenstadtbewohner begrüßen. «Die Mönckebergstraße braucht mehr als nur Geschäfte, um zu überleben», sagt die Anwohnerin Susanne Meier.
Die Bewerbungsfrist läuft bis Ende September. Spannend wird sein, wer den Job übernimmt – und ob Hamburg den Spagat schafft, Einkaufsmetropole zu bleiben und gleichzeitig zu einer lebendigeren, vielfältigeren Innenstadt zu werden. Mehr dazu auf der Webseite der Stadtentwicklungsbehörde.