Die Nacht im Schöneberger Kiez lag still, bis gegen 2 Uhr die Sirenen durch die Straßen hallten. Ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Grunewaldstraße schreckte Anwohner aus dem Schlaf. Flammen schlugen von einem Balkon im vierten Stock, schnell griffen sie auf die Wohnung über. Vier Mieter wurden mit Brandverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter ein siebenjähriges Kind.
Was mich vor Ort besonders beeindruckte: Die Feuerwehr war mit 58 Kräften in Windeseile zur Stelle. «Die schnelle Reaktion unserer Teams hat Schlimmeres verhindert», sagte Einsatzleiter Frank Meißner, während hinter ihm noch die letzten Glutnester bekämpft wurden. Ein Nachbar, der anonym bleiben möchte, berichtete mir mit zittriger Stimme: «Erst hörten wir Schreie, dann sahen wir den Feuerschein. Man fühlt sich so hilflos.»
Die Feuerwehrleute retteten insgesamt zwölf Personen mit Drehleitern und über das Treppenhaus. Die Bilder erinnerten mich an einen ähnlichen Einsatz in Hamburg-Altona vor drei Jahren – dieselbe Dramatik, dieselbe Professionalität der Einsatzkräfte. Nach ersten Erkenntnissen könnte ein technischer Defekt an einer Außenbeleuchtung den Brand ausgelöst haben. Doch die Brandermittler werden erst in den nächsten Tagen Genaueres sagen können.
Das Haus ist vorerst unbewohnbar. Die unversehrten Mieter kamen bei Freunden oder in einer Notunterkunft unter. Während die Aufräumarbeiten laufen, zeigt sich einmal mehr: In dicht besiedelten Stadtvierteln kann ein Brand schnell zur Katastrophe werden. Rauchmelder und Fluchtwegpläne – in meinen zwei Jahrzehnten als Reporterin habe ich immer wieder erlebt, wie diese einfachen Maßnahmen Leben retten können.