Die Eintracht geht in eine neue Richtung: Am Mittwoch wurde auf dem Vereinsgelände im Stadtwald die erste Bob-Anschubbahn Hessens eröffnet. Bei herbstlichem Wetter präsentierten Vereinsvertreter und Sportler die 60 Meter lange Trainingsstrecke, die zukünftig Bobsportlern moderne Trainingsbedingungen bieten soll.
«Die Anschubbahn ist ein Meilenstein für den Bobsport in unserer Region», erklärt Mathias Thiel, Leiter der Bob- und Schlittenabteilung der Eintracht Frankfurt. Rund 250.000 Euro kostete das Projekt, finanziert durch Spenden und Fördergelder. Nach nur acht Monaten Bauzeit können Athleten nun ganzjährig unter optimalen Bedingungen trainieren.
Die Bahn besteht aus einer speziellen Kunststoffbeschichtung, die das Gleiten des Trainingsbobs ermöglicht. Besonders ist die integrierte Zeitmessanlage, die präzise Trainingsanalysen erlaubt. «Früher mussten wir für solche Trainingsmöglichkeiten bis nach Thüringen fahren», erzählt Bobpilotin Anna Meier, die bereits für internationale Wettbewerbe trainiert.
Als ich die Athleten beim ersten Training beobachte, wird mir klar: Hier geht es um Sekundenbruchteile und perfekte Koordination. Die Anschieber sprinten mit voller Kraft, bevor sie auf den Bob aufspringen. Es ist faszinierend zu sehen, wie viel Technik in dieser Startphase steckt.
Der hessische Sportminister sieht in der Anlage auch Potenzial für Nachwuchsförderung: «Wir hoffen, dass mehr junge Menschen diese olympische Sportart entdecken.» Die Eintracht plant bereits ein offenes Schnuppertraining für Interessierte. Womöglich entsteht hier gerade die Grundlage für künftige Olympiasieger aus Frankfurt – eine spannende Entwicklung im Traditionsverein.