Die Krise beim FC Schalke 04 spitzt sich dramatisch zu. Gestern entließ der Zweitligist überraschend seinen Kaderplaner Ben Manga, der erst im Dezember 2023 als «Direktor Profifußball» verpflichtet wurde. Nach nur acht Monaten ist seine Zeit in Gelsenkirchen bereits wieder vorbei. Die Fans reagierten mit wütenden Protesten nach dem 0:2 gegen Darmstadt – Pyrotechnik, Bierbecher und Wutgesänge prägten das Bild rund um die Arena.
«Die Entlassung von Ben Manga ist symptomatisch für die Unruhe im Verein», erklärt Fußballexperte Peter Meyer. «Er sollte eigentlich den Kader neu strukturieren, bekam aber nie die nötige Zeit.» Für viele Beobachter ist die Personalentscheidung ein weiteres Zeichen für die fehlende Strategie bei den Königsblauen, die nach dem Bundesliga-Abstieg 2023 tief in der Zweitliga-Tristesse stecken.
Vor Ort erlebe ich seit Jahren, wie die Geduld der leidenschaftlichen Schalker Anhänger immer weiter strapaziert wird. «So kann es nicht weitergehen», ruft mir ein älterer Fan mit königsblauem Schal zu. «Erst der sportliche Abstieg, dann der wirtschaftliche Niedergang – und jetzt wissen die Verantwortlichen offenbar selbst nicht mehr, was sie tun.»
Besonders brisant: In den Führungsetagen rumort es gewaltig. Insider berichten von unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Manga und der Vereinsführung bei Kaderfragen. Nach dem schwachen Saisonstart mit nur vier Punkten aus vier Spielen zog der Vorstand nun die Reißleine.
Was bleibt, ist ein Verein in Aufruhr und die Frage, wer Schalke aus der Krise führen kann. Der einstige Spitzenclub steht am Scheideweg – sportlich wie wirtschaftlich. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Verantwortlichen einen klaren Plan haben oder ob das Chaos weitergeht. Für die leidenschaftlichen Fans in Gelsenkirchen ist eines klar: Sie werden ihren Verein niemals aufgeben – aber sie fordern endlich Klarheit und Kompetenz.