Als ich gestern die Situation an der Bushaltestelle am Paderborner Hauptbahnhof beobachtete, wurde mir klar, wie sehr der neue Busfahrplan die Menschen bewegt. Seit dem 1. Juni gilt im Kreis Paderborn ein überarbeiteter Fahrplan, der vor allem für Pendler nach Bielefeld und Bad Lippspringe Verbesserungen bringen soll. Die Linie S30 fährt nun werktags im 30-Minuten-Takt – eine Neuerung, die von vielen Fahrgästen lange erwartet wurde.
«Der neue Fahrplan ist eine direkte Reaktion auf das geänderte Mobilitätsverhalten nach Corona», erklärt Martin Schmidt vom Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter. Besonders die Anbindung der Außenbezirke sei verbessert worden. Gleichzeitig gibt es Kritik: Einige Verbindungen in kleinere Ortschaften wurden ausgedünnt, was für ältere Menschen problematisch sein kann. Eine Rentnerin aus Elsen erzählte mir mit sorgenvoller Miene: «Jetzt muss ich eine Stunde früher losfahren, um pünktlich zu meinen Arztterminen zu kommen.»
Parallel dazu sorgt die Debatte um Online-Apotheken für Unruhe in der Region. Die klassischen Apotheken im Kreis Paderborn kämpfen gegen die wachsende Konkurrenz aus dem Internet. «Wenn die Versandapotheken weiter Rabatte anbieten dürfen, die für uns vor Ort unmöglich sind, werden viele traditionelle Apotheken schließen müssen», warnt Barbara Kleimann, Sprecherin der Paderborner Apothekerschaft. Die Sorge: In ländlichen Gebieten des Kreises könnte die medizinische Versorgung leiden.
Diese Entwicklungen zeigen, wie sehr sich der Alltag im Kreis Paderborn wandelt – zwischen digitaler Zukunft und dem Bedürfnis nach verlässlicher Infrastruktur vor Ort. Ob und wie die Politik auf diese Herausforderungen reagieren wird, bleibt abzuwarten. Aber eins ist sicher: Die Menschen im Kreis Paderborn werden genau hinschauen.