In Unna bekommen Bürgerinnen und Bürger jetzt die Chance, die kulturelle Zukunft ihrer Stadtteile aktiv mitzugestalten. Die Stadtverwaltung hat ein ambitioniertes Beteiligungsverfahren gestartet, das alle Altersgruppen einbezieht. Laut aktueller Zahlen leben in Unna rund 59.000 Menschen verteilt auf zehn Stadtteile – jeder mit eigener Geschichte und kulturellen Besonderheiten, die nun gemeinsam weiterentwickelt werden sollen.
Was in Hamburg längst etabliert ist, nimmt in Unna jetzt Fahrt auf: echte Bürgerbeteiligung bei Kulturprojekten. «Wir wollen keine Konzepte von oben verordnen, sondern mit den Menschen vor Ort entwickeln, was sie brauchen», erklärt Kulturdezernentin Claudia Freitag im Gespräch. Der Prozess sei bewusst offen gestaltet.
In meinen fast zwanzig Jahren als Kulturjournalistin habe ich immer wieder erlebt, wie Städte an ihren Bewohnern vorbei planen – mit Unna soll das anders werden. In mehreren Werkstätten können Interessierte bereits ihre Ideen einbringen, von Stadtteilfesten über Kunstprojekte bis hin zu generationenübergreifenden Begegnungsorten.
Besonders bemerkenswert: Auch Jugendliche werden gezielt angesprochen. «Die jungen Leute sind unsere kulturelle Zukunft», betont Projektkoordinatorin Sabine Müller. «Ihre Perspektive ist unerlässlich.» Bisher haben sich bereits über 200 Unnaer am Prozess beteiligt, Tendenz steigend.
Was in den Stadtteilen entsteht, könnte zum Vorbild für andere mittelgroße Städte werden. Die Frage bleibt: Gelingt es Unna, aus Bürgerwünschen echte Kulturprojekte zu entwickeln – oder versanden die Ideen in Verwaltungsstrukturen? Die nächsten Monate werden zeigen, ob dem anfänglichen Schwung auch Taten folgen.
Mehr Informationen zum Beteiligungsprozess gibt es auf der Webseite der Stadt Unna.