In Dresden entsteht ein neues Studentenwohnheim mit 248 Wohnplätzen. Das fünfstöckige Gebäude am Fritz-Löffler-Platz soll bis zum Wintersemester 2024/25 fertiggestellt sein und den angespannten Wohnungsmarkt für Studierende entlasten. Derzeit fehlen in der sächsischen Landeshauptstadt etwa 2.500 bezahlbare Wohnheimplätze für die rund 40.000 Studierenden.
«Die Situation ist wirklich dramatisch«, erklärt Martin Richter, Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden. «Zum Semesterstart müssen viele Studierende in Notunterkünften oder bei Kommilitonen auf der Couch schlafen.» Das neue Wohnheim wird mit modernen Einzelapartments und Wohngemeinschaften ausgestattet sein. Die Mieten sollen zwischen 290 und 350 Euro warm liegen – deutlich unter den üblichen Marktpreisen in der Innenstadt.
Dass der Bedarf enorm ist, sehe ich bei meinen Besuchen in Dresden immer wieder. Vor einigen Jahren interviewte ich Studenten, die in umgebauten Containern lebten, weil sie nichts anderes fanden. Das Problem hat sich seitdem verschärft. Die Stadt unterstützt das Projekt mit einem Grundstückszuschuss von 1,5 Millionen Euro. «Bezahlbarer Wohnraum ist ein entscheidender Standortfaktor für unsere Hochschulen», betont Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
Doch selbst mit dem neuen Wohnheim bleibt die Lage angespannt. Experten des Immobilienverbands Deutschland schätzen, dass bis 2026 mindestens 1.000 weitere Wohnheimplätze entstehen müssten, um den Bedarf zu decken. Die Frage bleibt: Reichen die Bemühungen aus, um Dresden als attraktiven Studienort zu erhalten?