Die A4 bei Köln wird für zehn Tage komplett gesperrt. Ab dem 14. Juni müssen täglich 120.000 Fahrzeuge Umleitungen nehmen – ein echter Stresstest für die Region. Betroffen ist der Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Köln-Klettenberg und Köln-Poll, wo die Fahrbahn nach jahrelanger Belastung dringend saniert werden muss.
Die Sperrung gilt von Freitag, 14. Juni, 22 Uhr bis Montag, 24. Juni, 5 Uhr in beide Richtungen. «Die Asphaltdecke ist in einem desolaten Zustand. Wir müssen jetzt handeln, bevor größere Schäden entstehen», erklärt Martin Beyer von der Autobahn GmbH. Die Planer haben den Zeitraum bewusst in die Ferienzeit gelegt, um die Auswirkungen zu minimieren.
Pendler sollten großräumige Ausweichrouten über die A1, A3 und A59 nutzen. Der ÖPNV verstärkt sein Angebot – die KVB setzt zusätzliche Bahnen ein. Wer kann, sollte auf Homeoffice umsteigen oder Fahrgemeinschaften bilden.
Als ich vergangene Woche die Baustelle besichtigte, wurde mir klar: Die marode Infrastruktur unserer Verkehrsadern ist längst kein abstraktes Problem mehr. Anwohner in Köln-Rodenkirchen befürchten allerdings, dass der Ausweichverkehr ihre Wohngebiete überfluten könnte.
Wie dramatisch die Verkehrssituation tatsächlich wird, hängt stark vom Verhalten der Autofahrer ab. Die Erfahrung aus Hamburg zeigt: Vorausschauende Information kann die schlimmsten Staus verhindern. Vielleicht ist diese Sperrung auch ein Moment, um über unsere Mobilitätsgewohnheiten nachzudenken.