Die Sperrung der A40 in Essen am langen Brückentags-Wochenende sorgt für erhebliche Verkehrsbehinderungen und Unmut bei vielen Pendlern. Seit Donnerstagabend ist die Hauptverkehrsader des Ruhrgebiets zwischen den Anschlussstellen Essen-Frillendorf und Essen-Huttrop in beide Richtungen voll gesperrt. Die Autobahn GmbH begründet die Maßnahme mit «dringenden Fahrbahnsanierungsarbeiten», die bis Montagmorgen, 5 Uhr, andauern sollen.
Es ist das dritte Mal innerhalb weniger Monate, dass dieser Abschnitt gesperrt wird. Viele Autofahrer reagieren verärgert. «Ausgerechnet am langen Wochenende, wenn viele Familien unterwegs sind», schimpft Karl Müller (52) aus Essen-Steele, den ich gestern im Stau auf der Umleitung traf. Der Familienvater wollte mit seinen Kindern zum Zoo und steckte fast eine Stunde im Stau.
Die Autobahn GmbH verteidigt den Zeitpunkt: «Wir nutzen bewusst verkehrsärmere Zeiten wie Feiertage und Wochenenden, um die Beeinträchtigungen für Berufspendler zu minimieren», erklärt Sprecherin Petra Schneider. Dennoch staute sich der Verkehr auf den Umleitungsstrecken durch die Essener Innenstadt bereits am Freitagvormittag kilometerweit.
Besonders die Ampelkreuzungen an der Ruhrallee und am Steeler Tor erwiesen sich als Nadelöhre. Die lokalen Verkehrsbetriebe melden Verspätungen von bis zu 30 Minuten auf mehreren Buslinien. Auf der A52 und A44 bildeten sich ebenfalls lange Staus, da viele Autofahrer auf diese Ausweichrouten auswichen.
Nach meinen Beobachtungen vor Ort sind besonders die Geschäfte in den betroffenen Stadtteilen betroffen. «Bei uns kommen deutlich weniger Kunden als sonst am Wochenende», berichtet Einzelhändler Thomas Weber aus Frillendorf. Die Stadt Essen empfiehlt, wenn möglich, auf Bus und Bahn umzusteigen oder die Innenstadt großräumig zu umfahren.
Für Pendler und Reisende bleibt nur Geduld – oder kreative Alternativen. Eine Familie aus Bochum, die ich unterwegs traf, hatte kurzerhand ihre Räder eingepackt und fuhr per Radweg zum Baldeneysee statt mit dem Auto in den Stau. Mehr Infos zur aktuellen Verkehrslage bietet die Verkehrszentrale NRW.
Die Frage bleibt, ob die wiederholten Kurzzeitsperrungen auf der A40 nicht zu einer besseren Langzeitlösung gebündelt werden könnten. Vielleicht sollten wir uns als Ruhrgebietler aber auch einfach daran gewöhnen – Staus und Sperrungen gehören zu unserer Region wie Pommes und Currywurst.