Die lange Zeit des Staus und der Umwege hat bald ein Ende: Nach sechs Jahren steht die Großbaustelle auf der A52 bei Essen kurz vor dem Abschluss. Seit 2018 sorgt der Umbau des Autobahnkreuzes Essen-Ost für Verkehrsbehinderungen und Geduldsproben bei Pendlern und Anwohnern. Die Autobahn GmbH des Bundes hat nun bestätigt, dass die Arbeiten bis Ende Oktober abgeschlossen sein sollen.
Für die rund 100.000 Fahrzeuge, die täglich die Strecke nutzen, bedeutet das eine enorme Erleichterung. «Das Projekt war eines der komplexesten Vorhaben im Ruhrgebiet», erklärt Bauleiter Markus Wendland. «Wir mussten bei laufendem Verkehr mehrere Brücken erneuern und zusätzliche Fahrspuren anlegen.» Besonders die Verbindung zur A40 wurde komplett neu gestaltet, um den Verkehrsfluss zu verbessern.
Die Baustelle hat nicht nur den Verkehr belastet, sondern auch das Leben der Anwohner in den angrenzenden Essener Stadtteilen. Gisela Petermann aus Essen-Frillendorf berichtet: «Sechs Jahre lang war die Lärmbelastung enorm, besonders nachts bei den Brückenarbeiten.» Viele Pendler haben sich längst Alternativrouten gesucht, was wiederum Nebenstraßen belastete.
Der Umbau kostete rund 115 Millionen Euro – deutlich mehr als die ursprünglich veranschlagten 80 Millionen. Schuld daran waren vor allem unerwartete Bodenfunde und die Pandemie, die für Materialengpässe sorgte. Bei meinen Recherchen vor Ort konnte ich sehen, wie die Arbeiter aktuell mit Hochdruck an den letzten Markierungen und Leitplanken arbeiten.
Für die Region bedeutet das Ende der Bauarbeiten mehr als nur freie Fahrt. Das modernisierte Kreuz verbessert die Anbindung des östlichen Ruhrgebiets und entlastet die chronisch überlastete A40. Ein letzter Gedanke bleibt: Nach der Baustelle ist vor der Baustelle – schon im Frühjahr 2025 beginnen Sanierungsarbeiten auf der A52 Richtung Düsseldorf.