Die grausame Entdeckung auf der A45 bei Olpe hat ein Gesicht bekommen. Die abgetrennten Hände, die vor zwei Wochen von einem Lastwagenfahrer am Straßenrand gefunden wurden, gehören zu einer 26-jährigen Frau aus Eritrea. Die junge Frau lebte zuletzt in Bonn und wurde seit mehreren Tagen vermisst.
Die Ermittler der Mordkommission konnten die Identität durch einen DNA-Abgleich zweifelsfrei feststellen. «Wir gehen von einem Gewaltverbrechen aus», bestätigt Oberstaatsanwalt Rainer Hoppmann. Die Umstände seien «besonders grausam». Der restliche Körper der Frau wurde inzwischen in einem Waldstück nahe Freudenberg gefunden – rund 20 Kilometer vom ursprünglichen Fundort entfernt.
In der eritreischen Community in Bonn herrscht Entsetzen. «Sie war eine freundliche Person, die niemandem etwas zuleide tun konnte», erzählt eine Bekannte, die anonym bleiben möchte. Die junge Frau war erst vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen und arbeitete in einem Supermarkt.
Die Polizei sucht fieberhaft nach dem Täter. Videoaufnahmen von Verkehrskameras werden ausgewertet, Zeugen befragt. Ein dunkler Kombi, der in der Tatnacht auf der A45 gesehen wurde, steht im Fokus der Ermittlungen. In meinen fast 20 Jahren als Journalistin habe ich selten einen Fall erlebt, der die Ermittler so ratlos und die Bevölkerung so erschüttert zurücklässt.
Die Region ist schockiert. An der Stelle, wo die Hände gefunden wurden, haben Menschen Blumen niedergelegt. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Jedes noch so kleine Detail könnte entscheidend sein, um dieses verstörende Verbrechen aufzuklären und der jungen Frau, die so brutal aus dem Leben gerissen wurde, wenigstens im Tod Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.