Die größte Raddemo Deutschlands rollt am Sonntag wieder durch Berlin. Tausende Radfahrer werden zur jährlichen ADFC-Sternfahrt erwartet, die diesmal unter dem Motto «Mehr Platz fürs Rad» steht. Aus allen Himmelsrichtungen starten die Teilnehmer auf 19 verschiedenen Routen und legen dabei zeitweise wichtige Verkehrsadern lahm – darunter erstmals auch die Stadtautobahn A100 zwischen Tempelhofer Damm und Kaiserdamm.
Die Sperrungen beginnen morgens um 10 Uhr und dauern bis zum späten Nachmittag. «Wir wollen zeigen, dass Fahrradfahren nicht nur klimafreundlich, sondern auch gemeinschaftsfördernd ist», sagt Frank Masurat vom ADFC Berlin. Die zentrale Abschlusskundgebung findet gegen 15 Uhr am Großen Stern statt. Im letzten Jahr beteiligten sich rund 20.000 Menschen an der Demonstration.
Bei meiner Berichterstattung über die letzten Sternfahrten beobachtete ich stets eine besondere Atmosphäre: Vom Kleinkind im Anhänger bis zum Senioren auf dem E-Bike sind alle Altersgruppen vertreten. Viele Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, um ungestört auf sonst vielbefahrenen Straßen zu radeln.
Autofahrer müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Polizei empfiehlt, den ÖPNV zu nutzen oder größere Fahrten auf den Abend zu verschieben. Verkehrssenatorin Ute Bonde betont: «Die Sternfahrt ist ein wichtiges Signal für die Mobilitätswende. Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um gegenseitige Rücksichtnahme.»
Noch ist die Wetterlage für Sonntag unsicher. Die Veranstalter hoffen auf trockene Bedingungen, sind aber optimistisch: «Bei der Sternfahrt scheint fast immer die Sonne – das ist unser kleines Wunder.» Mehr Informationen zu Routen und Startpunkten gibt es beim ADFC Berlin.