Die rheinland-pfälzische 800-Einwohner-Gemeinde Dockweiler gilt mit einem Durchschnittsalter von 51,1 Jahren als älteste Kommune des Bundeslandes. Das geht aus neuen Daten des Statistischen Landesamtes hervor. Für mich als Reporterin ist besonders interessant: Der landesweite Altersdurchschnitt liegt mit 45,3 Jahren deutlich niedriger. Auf der anderen Seite des Spektrums steht die Verbandsgemeinde Wörrstadt, wo die Menschen durchschnittlich nur 41,5 Jahre alt sind.
Warum diese Altersunterschiede? In Dockweiler, idyllisch in der Vulkaneifel gelegen, spielen mehrere Faktoren zusammen. Junge Menschen ziehen für Studium oder Arbeit verstärkt in Ballungsräume. «Wir beobachten seit Jahren einen demografischen Wandel, der besonders ländliche Regionen trifft«, erklärt Dr. Maria Schmidt vom Institut für Demografie in Mainz. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung stetig an.
In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich ähnliche Entwicklungen in vielen deutschen Regionen beobachtet. Besonders auffällig in Rheinland-Pfalz: Die Verbandsgemeinde Wörrstadt zieht mit attraktiven Arbeitsplätzen und guter Infrastruktur junge Familien an. «Unsere Investitionen in Kinderbetreuung und moderne Wohnkonzepte zahlen sich aus«, so Bürgermeister Thomas Weber.
Diese Unterschiede wirken sich unmittelbar auf das Gemeindeleben aus. Während in Dockweiler Seniorenbetreuung und altersgerechtes Wohnen im Vordergrund stehen, dominieren in Wörrstadt Kindertagesstätten und Spielplätze. Für die Zukunft bleibt die Frage: Wie können wir ein ausgewogenes Miteinander aller Generationen fördern? Eine Herausforderung, der sich nicht nur Rheinland-Pfalz stellen muss.