In der Kieler Innenstadt hat sich gestern Abend ein folgenreicher Verkehrsunfall ereignet, als ein 23-jähriger Fahrradfahrer bei Rot über die Kreuzung am Sophienblatt fuhr. Nach Polizeiangaben kollidierte er mit einem ordnungsgemäß fahrenden PKW. Der junge Mann wurde mit mittelschweren Verletzungen ins UKSH eingeliefert. Laut aktueller Unfallstatistik des Kieler Polizeipräsidiums hat sich die Zahl solcher Rotlichtverstöße seit letztem Jahr um 17 Prozent erhöht.
«Wir beobachten mit Sorge, dass besonders junge Verkehrsteilnehmer die Gefahren an Ampelkreuzungen unterschätzen», erklärt Polizeihauptkommissarin Martina Weber. Die Polizei reagiert mit verstärkten Kontrollen im Stadtgebiet. Gleichzeitig laufen Vorbereitungen für eine Präventionskampagne an Kieler Schulen.
Bei meinem Ortstermin heute Morgen sah ich selbst, wie gefährlich die Situation bleibt. Drei weitere Radfahrer ignorierten innerhalb von nur zwanzig Minuten das Rotlicht. «Man gewöhnt sich an das Risiko», gesteht mir Student Lukas M. (22), der täglich diese Strecke fährt. «Aber der Unfall gestern hat mich zum Nachdenken gebracht.»
Zusätzlich beschäftigt die Beamten ein Einbruch im Gewerbegebiet Wellsee. Unbekannte drangen in der Nacht in ein Lagerhaus ein und entwendeten Elektronik im Wert von etwa 30.000 Euro. Die Kripo sucht Zeugen, die zwischen Mitternacht und 4 Uhr Verdächtiges beobachtet haben.
Für uns Hamburger mag Kiel manchmal wie eine beschauliche Nachbarstadt wirken, doch die Polizeiarbeit hier ist nicht weniger fordernd. Präventionsmaßnahmen und konsequente Kontrollen bleiben der Schlüssel, um die Sicherheit in der Landeshauptstadt zu gewährleisten. Und was den Unfall betrifft: Manchmal können auch wenige Sekunden Ungeduld an einer Ampel lebenslange Folgen haben.
Mehr Informationen zu aktuellen Einsätzen bietet die Polizei Kiel auf ihrer Webseite.