Alemannia Aachen hat im Revierderby bei Rot-Weiss Essen einen dramatischen 3:2-Sieg gefeiert. Was für ein Fußballkrimi am Samstagnachmittag im Stadion an der Hafenstraße! Die 20.000 Zuschauer erlebten ein Spiel, das erst in der allerletzten Minute entschieden wurde – und das ausgerechnet durch einen ehemaligen Essener.
Anton Heinz, der zwei Jahre lang das RWE-Trikot trug, wurde zum Matchwinner für die Alemannia. In der 90. Minute zirkelte er einen Freistoß aus 18 Metern unhaltbar in den Winkel und ließ den mitgereisten Aachener Anhang ausrasten. «Es fühlt sich besonders an, hier zu treffen. Die Emotionen kann ich kaum beschreiben», sagte Heinz nach dem Spiel mit glänzenden Augen.
Dabei hatte alles so gut für Essen begonnen. Bereits in der 8. Minute brachte Leonardo Vonic die Hausherren in Führung. Doch die Aachener zeigten Moral und drehten durch Treffer von Ulrich Bapoh (34.) und Sasa Strujic (52.) die Partie. Der Essener Ausgleich durch Ramien Safi (67.) schien die Punkteteilung zu besiegeln, ehe Heinz seinen großen Auftritt hatte.
Für Rot-Weiss-Trainer Christoph Dabrowski ein bitterer Nachmittag: «Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. So verlierst du Spiele, die du eigentlich nicht verlieren darfst.» Die Alemannia klettert durch den Erfolg auf Rang acht der 3. Liga, während Essen mit nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen im Tabellenmittelfeld stecken bleibt. Das rheinische Derby hinterlässt einmal mehr viel Gesprächsstoff – und einen Freistoßschützen, der sich an der Hafenstraße wohl nicht mehr blicken lassen muss.