Die Münchner Maxvorstadt wurde gestern Abend Schauplatz eines Unfalls, der glimpflich hätte enden können. Ein alkoholisierter Autofahrer (42) kollidierte mit einem Linienbus, als er trotz Rotlicht in eine Kreuzung einfuhr. 13 Personen erlitten leichte Verletzungen, drei wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Schaden liegt bei etwa 30.000 Euro.
Der Mercedes-Fahrer hatte laut Polizei 1,4 Promille im Blut, als er gegen 21:30 Uhr an der Kreuzung Augustenstraße/Türkenstraße die rote Ampel missachtete. Der Bus der Linie 153 konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. «Der Zusammenstoß war so heftig, dass mehrere Passagiere stürzten oder gegen Haltestangen prallten», berichtet Polizeisprecherin Maria Weber.
Anwohner berichten von einem lauten Knall. «Ich dachte erst an einen umgefallenen Container», erzählt Klaus Hoffmann (67), der seit 30 Jahren in der Straße wohnt. Binnen Minuten waren Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort.
Was mich bei solchen Vorfällen immer wieder erschüttert, ist die Gedankenlosigkeit. In meinen Jahren als Berichterstatterin in Baden-Württemberg habe ich zu viele ähnliche Unfälle gesehen, deren Folgen weit verheerender waren.
Der Busfahrer kam mit dem Schrecken davon, stand aber sichtlich unter Schock. Der Unfallverursacher musste seinen Führerschein abgeben und muss sich nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten. Die Polizei München verzeichnet einen besorgniserregenden Anstieg alkoholbedingter Unfälle im Stadtgebiet.
Vielleicht braucht es mehr als nur strenge Kontrollen. Vielleicht müssen wir uns als Gesellschaft fragen, warum trotz jahrzehntelanger Aufklärung immer noch Menschen betrunken ans Steuer gehen. In einem Moment der Unachtsamkeit können Leben für immer verändert werden.