Die Schließung der Alten Mensa an der TU Dresden sorgt für Unruhe unter den rund 30.000 Studierenden. Die beliebte Einrichtung, seit Jahrzehnten Herzstück des Campus und täglich Anlaufpunkt für Tausende, soll nach Plänen des Studentenwerks Ende September ihre Türen schließen. Als Grund werden umfassende Sanierungsarbeiten genannt, die mindestens zwei Jahre dauern könnten.
«Die Mensa ist nicht nur ein Ort zum Essen, sondern unser sozialer Treffpunkt», erklärt Jana Weber vom Studierendenrat. Besonders problematisch: Die alternativen Versorgungsmöglichkeiten auf dem Campus reichen bei weitem nicht aus, um den Ausfall zu kompensieren. Die Neue Mensa ist selbst noch im Bau, die kleineren Cafeterien sind bereits jetzt überfüllt.
Das Studentenwerk Dresden bestätigt die Notwendigkeit der Sanierung. «Die technischen Anlagen entsprechen nicht mehr den heutigen Standards», erklärt Sprecherin Christine Müller. Ein Weiterbetrieb sei aus Sicherheitsgründen nicht mehr lange möglich. Provisorische Lösungen wie Essensausgaben in Zelten oder mobile Küchen werden geprüft, stoßen aber auf logistische Hürden.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine solche Welle der Besorgnis auf einem Campus erlebt. Beim gestrigen Besuch der Mensa sah ich lange Schlangen und hörte überall besorgte Gespräche. Viele Studierende fürchten nicht nur längere Wege und Wartezeiten, sondern auch steigende Preise bei externen Anbietern.
Eine Online-Petition fordert bereits Übergangslösungen vom Studentenwerk. Die Universität hat einen runden Tisch angekündigt. «Wir nehmen die Sorgen ernst», versichert Uni-Rektor Professor Müller-Steinhagen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich praktikable Lösungen finden lassen – oder ob die Studierenden bald mit leerem Magen in Vorlesungen sitzen werden.