Während in der Hamburger Innenstadt die großen Weihnachtsmärkte bereits auf Hochtouren laufen, haben sich abseits des weihnachtlichen Trubels kleinere, besondere Alternativen etabliert. Diese Geheimtipps locken mit Handgemachtem, entspannter Atmosphäre und oft mit sozialem Engagement.
Auf dem Hof der Zinnschmelze in Barmbek-Nord präsentieren an den kommenden beiden Wochenenden lokale Künstlerinnen und Künstler handgefertigte Waren. «Wir wollen einen Ort schaffen, wo Menschen in Ruhe stöbern können, ohne Gedränge und Kommerz», erklärt Veranstalterin Gesa Engelschall. Die Atmosphäre ist familiär, der Glühwein kommt aus fairem Handel.
In ähnlicher Weise überzeugt der Adventsmarkt im Museum der Arbeit in Barmbek-Süd. Hier sind traditionelle Handwerkstechniken zu bewundern – vom Korbflechten bis zum Kerzengießen. Besonders beliebt: die Schmiedevorführungen, bei denen Besucher zusehen können, wie glühendes Eisen zu Skulpturen verarbeitet wird.
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der «Heilige Wintermarkt» in St. Pauli. In einem stillgelegten Industriegebäude haben sich Kunstschaffende und Aktivisten zusammengeschlossen. «Hier geht es um Upcycling, Nachhaltigkeit und kreative Ideen gegen den Konsumwahn», sagt Mitorganisator Tim Becker. Der Markt spendet seine Einnahmen an Obdachlosenprojekte.
Wer den Trubel komplett meiden möchte, findet im «Stillen Advent» der Christianskirche in Ottensen einen Ort der Besinnung. Jeden Donnerstag im Advent gibt es hier Musik, Lesungen und warme Getränke. Nach vielen Jahren in der Berichterstattung weiß ich: Diese kleinen Oasen der Ruhe werden immer wichtiger für Stadtmenschen.
Ob kunsthandwerklich, nachhaltig oder besinnlich – Hamburgs alternative Weihnachtsmärkte bieten Raum für das, was in der hektischen Adventszeit oft zu kurz kommt: Entschleunigung und echte Begegnungen. Und genau das macht sie zu besonderen Erlebnissen für all jene, die dem vorweihnachtlichen Konsumrausch entfliehen möchten.