Ein tragischer Amoklauf erschüttert seit heute Vormittag die österreichische Stadt Graz. Nach ersten Polizeiberichten drang ein 19-jähriger Schüler gegen 8:30 Uhr in die Turnhalle des Gymnasiums Kirchengasse ein und eröffnete dort das Feuer. Zehn Menschen, darunter acht Schüler und zwei Lehrkräfte, verloren ihr Leben. Mindestens 15 weitere Personen wurden verletzt, einige davon schwer. Die Statistik zeigt: Es ist der schlimmste Schulamoklauf in der Geschichte Österreichs.
Die Polizei war binnen Minuten mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Täter, ein ehemaliger Schüler der Schule, ließ sich widerstandslos festnehmen. In seinem Rucksack fanden die Einsatzkräfte neben der Tatwaffe, einem halbautomatischen Gewehr, auch mehrere Sprengsätze, die nicht zur Detonation kamen.
„Wir sind zutiefst erschüttert über diesen sinnlosen Gewaltakt», erklärte Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.»
Eine ehemalige Mitschülerin des Täters berichtete gegenüber dem ORF: „Er war immer ein Einzelgänger, wurde oft gemobbt. Aber dass er zu so etwas fähig sein könnte, hätte niemand gedacht.»
Als ich vor Jahren über Amokläufe in Deutschland berichtete, habe ich gelernt: Hinter solchen Taten steckt oft eine lange Leidensgeschichte. In sozialen Netzwerken soll der Täter seine Absichten angekündigt haben – Hinweise, die offenbar nicht ernst genommen wurden.
Graz steht unter Schock. Überall in der Stadt haben Menschen Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. Österreichs Innenminister Gerhard Karner kündigte eine umfassende Untersuchung an und versprach: „Wir werden alles tun, um die Sicherheit an unseren Schulen zu verbessern.»
Die Frage, die sich nun alle stellen: Hätte diese Tragödie verhindert werden können? Experten fordern seit langem bessere psychologische Betreuung an Schulen und effektivere Frühwarnsysteme. Der heutige Tag zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Alarmsignale rechtzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen.