Ausgerechnet jetzt. Nur wenige Tage vor dem großen DFB-Pokalfinale muss der VfB Stuttgart einen herben Rückschlag verkraften. Mittelfeldstratege Angelo Stiller hat sich im Training eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen. Die Diagnose kam gestern Abend, und sie könnte kaum zu einem ungünstigeren Zeitpunkt kommen. Der 24-jährige Spielmacher, der diese Saison zu den absoluten Leistungsträgern der Schwaben zählt, droht für das Endspiel gegen Bayer Leverkusen am 24. Mai auszufallen.
«Wir kämpfen um jeden Tag», erklärte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß bei der Pressekonferenz am Vormittag. «Angelo ist für unser Spielsystem enorm wichtig, aber wir werden keinen Risiko eingehen, das seine langfristige Gesundheit gefährden könnte.» Stillers Ausfall wäre ein schwerer Schlag für die Stuttgarter Erfolgssaison. Mit 92% Passquote und sieben direkten Torbeteiligungen ist er der unauffällig-geniale Taktgeber im System von Hoeneß.
Besonders bitter: Erst vor zwei Wochen hatte Stiller beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim wieder seine Topform erreicht, nachdem er bereits im Februar mit Achillessehnenproblemen zu kämpfen hatte. Teamkollege Chris Führich zeigte sich kämpferisch: «Für Angelo würden wir alle doppelt rennen. Er hat einen großen Anteil daran, dass wir überhaupt im Finale stehen.»
Die medizinische Abteilung des VfB arbeitet nun mit Hochdruck daran, Stiller fit zu bekommen. Währenddessen laufen die Vorbereitungen auf das Finale im Berliner Olympiastadion auf Hochtouren. Ob mit oder ohne ihren Mittelfeldmotor – die Stuttgarter träumen vom ersten Pokalsieg seit 1997. Doch gegen das nahezu unschlagbare Leverkusen bräuchte es eigentlich die Bestbesetzung. Die Frage, die ganz Stuttgart bewegt: Reicht die Zeit für Stillers Comeback?