Die Sicherheit der Einsatzkräfte – ein zunehmendes Problem in Berlin. Am Dienstagabend wurde ein Polizist bei einem Routineeinsatz in Hellersdorf schwer verletzt. Der Beamte erlitt einen komplizierten Beinbruch, als er von einem 28-jährigen Mann angegriffen wurde. Nach ersten Erkenntnissen war die Polizei wegen einer Ruhestörung gerufen worden.
Was mich bei diesem Fall besonders nachdenklich stimmt: Es handelt sich um keinen Einzelfall mehr. Allein im vergangenen Jahr wurden in Berlin über 3.500 Polizistinnen und Polizisten im Dienst angegriffen – Tendenz steigend. «Wir erleben eine besorgniserregende Entwicklung der Gewalt gegen Einsatzkräfte», bestätigt Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei Berlin im Gespräch.
Die Beamten waren gegen 22:30 Uhr zu einer Wohnung in der Alte Hellersdorfer Straße gerufen worden. Der Tatverdächtige reagierte sofort aggressiv, verweigerte die Ausweiskontrolle und griff unvermittelt an. Nach der Attacke wurde der verletzte Polizist ins Krankenhaus gebracht, wo er operiert werden musste.
Als ich vor Jahren in Baden-Württemberg über Polizeieinsätze berichtete, war der Respekt vor Uniformträgern noch deutlich höher. Inzwischen scheint die Hemmschwelle dramatisch gesunken. «Unsere Kollegen müssen täglich damit rechnen, dass sie bei einfachsten Einsätzen schwer verletzt werden können», sagt ein langjähriger Polizeibeamter aus Marzahn.
Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen und muss sich nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung verantworten. Für den verletzten Beamten bedeutet der Vorfall eine mehrmonatige Rehabilitation.
Was bleibt, ist die Frage: Wie können wir diejenigen besser schützen, die täglich unsere Sicherheit gewährleisten? Eine Debatte, die wir als Gesellschaft dringend führen müssen.