Am Dortmunder Hauptbahnhof eskalierte am Donnerstagabend ein Polizeieinsatz, als ein 24-jähriger Niederländer mehrere Bundespolizisten attackierte. Der Mann, der zuvor in einem Schnellrestaurant für Ärger gesorgt hatte, biss einem Beamten in den Finger und verletzte drei weitere Einsatzkräfte. Die Polizei setzte schließlich Pfefferspray ein, um den aggressiven Mann zu überwältigen.
Der Vorfall begann gegen 19:40 Uhr im Hauptbahnhof, als Mitarbeiter eines Fast-Food-Restaurants die Bundespolizei alarmierten. Der Mann hatte dort Gäste belästigt und wollte das Lokal trotz Aufforderung nicht verlassen. Als die Beamten eintrafen, reagierte er sofort aggressiv und verweigerte jede Kooperation.
«Solche Einsätze haben in den vergangenen Monaten leider zugenommen«, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei Dortmund. Die Situation eskalierte schnell: Der 24-Jährige schlug wild um sich, trat nach den Beamten und biss einem Polizisten so heftig in den Finger, dass dieser im Krankenhaus behandelt werden musste.
Ich habe in meinen Jahren als Reporterin immer wieder beobachtet, wie Bahnhöfe zu Brennpunkten werden. Der Dortmunder Hauptbahnhof ist da keine Ausnahme – für die Polizei ein täglicher Balanceakt zwischen Deeskalation und Selbstschutz.
Bei der Festnahme wurden insgesamt vier Bundespolizisten verletzt. Den Niederländer erwarten nun Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Hausfriedensbruch. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.
Was bleibt, ist die Frage nach dem Schutz für Einsatzkräfte. Während Polizeigewerkschaften längst härtere Strafen für Angriffe auf Beamte fordern, zeigt dieser Fall erneut: Die Hemmschwelle für Gewalt gegen Uniformierte sinkt weiter. Ein beunruhigender Trend, der uns alle etwas angehen sollte.