Bei einem Antikriegsmarsch in Köln kam es gestern zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Nach Angaben der Kölner Polizei wurden dabei mindestens sieben Beamte verletzt. Die ursprünglich friedliche Demonstration mit rund 850 Teilnehmern eskalierte am Nachmittag, als eine Gruppe von etwa 100 Personen Pyrotechnik zündete und Steine auf Einsatzkräfte warf.
«Wir hatten einen klaren Auftrag: den friedlichen Protest zu schützen und gleichzeitig Gewalt zu unterbinden», erklärt Polizeisprecher Thomas Weber. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, nachdem sie mehrfach attackiert wurden. Auch Demonstrierende erlitten Verletzungen.
Die Veranstalter des Marsches, ein Bündnis aus Friedensinitiativen, distanzierten sich umgehend von den Gewalttätern. «Unser Anliegen war ein friedliches Zeichen gegen Krieg und für Diplomatie. Diese Eskalation schadet unserer Botschaft», so Organisatorin Claudia Meier.
Ich war selbst vor Ort und konnte beobachten, wie sich die Stimmung plötzlich wandelte. Noch am Heumarkt herrschte eine ruhige, fast familiäre Atmosphäre mit Redebeiträgen von Friedensaktivisten. Kaum erreichte der Zug den Neumarkt, bildete sich eine vermummte Gruppe, die offensichtlich auf Konfrontation aus war.
Die Polizei nahm 23 Personen vorübergehend fest und leitete Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung ein. Wie so oft bei solchen Vorfällen stellt sich die Frage: Wem nützt diese Gewalt? Den Menschen in Kriegsgebieten, für die demonstriert wurde, sicher nicht.