In Düsseldorf sorgt ein Asbestfund an der U-Bahn-Haltestelle Nordstraße für Aufregung. Seit Mittwochmorgen versiegeln Sicherheitstrupps in weißen Schutzanzügen die Fensterelemente zwischen Bahnsteig und Gleisen. Die Rheinbahn bestätigte, dass bei Routineuntersuchungen krebserregende Asbestfasern in den Dichtungen der Fenster nachgewiesen wurden.
«Wir nehmen das sehr ernst, aber für Fahrgäste besteht keine Gefahr», erklärt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Solange die Dichtungen intakt sind, können keine gefährlichen Fasern freigesetzt werden. Die Versiegelung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Nach den ersten Funden im März wurden alle 41 Fensterelemente der Station überprüft und nun systematisch abgedichtet.
Die Szenen wecken dennoch Unbehagen bei vielen Pendlern. «Wenn ich Menschen in Schutzanzügen sehe, macht mich das schon nervös», sagt Marion Keller (59), die täglich die Linie U78 nutzt. Ich kenne die Nordstraße seit 40 Jahren und habe die Station noch nie so erlebt.
Die Rheinbahn plant, alle asbesthaltigen Elemente in den kommenden Monaten zu entfernen. Das Alter vieler U-Bahn-Stationen in Düsseldorf macht solche Funde nicht ungewöhnlich. Asbest wurde bis in die 1990er Jahre häufig als Baumaterial eingesetzt.
Während die unmittelbare Gefahr gering ist, zeigt der Fall ein größeres Problem: Die alternde Infrastruktur im Nahverkehr erfordert zunehmend Sanierungsmaßnahmen. Für die Düsseldorfer bleibt die Frage, welche versteckten Altlasten in anderen öffentlichen Gebäuden noch entdeckt werden könnten.