Als ich gestern die Trainingsstätte des ASC Dortmund besuchte, herrschte dort ein Gewusel wie auf einem Bahnhof zur Hauptverkehrszeit. Kein Wunder: Der Oberligist steht vor dem größten Umbruch seiner jüngeren Vereinsgeschichte. 22 neue Spieler wurden verpflichtet – das entspricht fast zwei kompletten Mannschaften. Die Frage, die sich viele Fans stellen: Kann aus diesem Neuanfang ein Erfolg werden?
«Wir haben bewusst einen Schnitt gemacht», erklärt mir Trainer Toni Kotziampassis beim Gespräch am Spielfeldrand. Seine Augen verraten eine Mischung aus Vorfreude und gesundem Respekt vor der Herausforderung. «Nach den Enttäuschungen der letzten Saison war klar, dass wir neue Impulse brauchen.»
Unter den Neuzugängen finden sich einige bekannte Namen der Regionalliga-Szene, aber auch Talente aus der U19 des BVB und Schalke 04. Der sportliche Leiter Samir Habibovic betont: «Qualität war uns wichtiger als große Namen. Wir wollen eine Mannschaft, die unsere Spielidee verkörpert.»
Während meiner zwanzig Jahre als Sportjournalistin habe ich viele Umbrüche erlebt – selten waren sie so radikal wie beim ASC. Doch in der Kabine herrscht überraschend gute Stimmung. Die Chemie scheint zu stimmen, zumindest im Training.
Über Aufstiegsträume möchte beim ASC niemand offen sprechen. Aber die Investitionen und der Enthusiasmus sprechen eine andere Sprache. Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz – und die ersten Testspiele deuten an: Diese neu formierte Truppe könnte für manche Überraschung gut sein.