Der Druck, gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen, lastet täglich auf vielen Menschen. Eine neue Ausstellung im Deutschen Hygienemuseum Dresden greift dieses Thema jetzt auf. «Beautiful People» hinterfragt ab heute kritisch, wie Schönheitsideale entstehen und wirken. Nach Angaben des Museums fühlen sich 70 Prozent der jungen Frauen in Deutschland unwohl mit ihrem Körper – Tendenz steigend.
«Was ist Schönheit überhaupt?», fragt Kuratorin Gisela Staupe. Diese Frage zieht sich durch die gesamte Ausstellung. In sieben Räumen werden unterschiedliche Aspekte beleuchtet: historische Schönheitsideale, kulturelle Unterschiede, und der Einfluss von sozialen Medien. Besucher können interaktiv teilnehmen und eigene Vorstellungen hinterfragen.
Besonders eindrucksvoll ist der Raum mit historischen Schönheitsratgebern. «Hier sieht man, wie sich Ideale alle paar Jahrzehnte komplett ändern«, erklärt Staupe. Von der üppigen Renaissancefigur bis zum mageren Modellkörper der 90er Jahre – Schönheit war nie konstant.
Als ich durch die Ausstellung gehe, fällt mir auf: Viele Besucher bleiben lange vor den Spiegeln stehen, die bewusst verzerrt wurden. «Das bringt uns zum Nachdenken über unsere Selbstwahrnehmung», sagt eine junge Besucherin aus Dresden.
«Schönheit wird heute stark kommerzialisiert«, betont Sozialpsychologin Dr. Maren Weiler im begleitenden Vortrag. «Wer sich unwohl fühlt, gibt Geld aus – das ist ein Milliardengeschäft.»
Die Ausstellung läuft bis März 2025 und richtet sich an Menschen jeden Alters. Sie regt zum Nachdenken an: Muss ich wirklich jedem Trend folgen? Wer bestimmt eigentlich, was schön ist? Und wie befreien wir uns von unrealistischen Erwartungen? Manchmal ist der kritische Blick in den Spiegel der wichtigste Schritt zur Selbstakzeptanz.