In Dortmunds Nordstadt nahm ein Autokauf eine dramatische Wendung, als ein 32-jähriger Mann einen vermeintlichen Schnäppchenpreis für seinen Traumwagen witterte. Für gerade einmal 19.000 Euro sollte der Jeep Grand Cherokee den Besitzer wechseln – rund 10.000 Euro unter dem üblichen Marktwert. Was zunächst nach einem Glücksfall aussah, entpuppte sich schnell als kriminelles Täuschungsmanöver.
Der Dortmunder traf sich mit dem Verkäufer auf einem öffentlichen Parkplatz und inspizierte das Fahrzeug. Alles schien in Ordnung: sauberer Innenraum, makellose Karosserie, sogar die Fahrzeugpapiere wirkten auf den ersten Blick authentisch. Nach einer kurzen Probefahrt war der Deal besiegelt. Der Käufer überwies den vereinbarten Betrag – ein verhängnisvoller Fehler, wie sich später herausstellen sollte.
«Ich habe mir nichts dabei gedacht, dass der Preis so niedrig war», erzählte mir der Betroffene, als ich ihn für diesen Bericht traf. «Der Verkäufer meinte, er müsse schnell Geld für eine Familienangelegenheit auftreiben.»
Nur drei Tage später kam die böse Überraschung: Die Polizei klingelte an seiner Tür. Der Jeep war als gestohlen gemeldet worden – in Belgien entwendet und mit gefälschten Papieren nach Deutschland gebracht. Die Fahrgestellnummer war professionell manipuliert worden.
Laut Kriminalhauptkommissar Bernd Schulze von der Dortmunder Polizei häufen sich solche Fälle: «Wir sehen vermehrt organisierte Banden, die gestohlene Fahrzeuge mit gefälschten Papieren über Privatverkäufe absetzen. Besonders beliebt sind hochpreisige SUVs.»
Was bleibt, ist ein doppelter Verlust: Das Fahrzeug wurde beschlagnahmt, das Geld ist weg. Und die Chancen, es wiederzusehen, stehen schlecht. Das Landeskriminalamt NRW rät daher dringend, bei verdächtig günstigen Angeboten misstrauisch zu bleiben und Fahrzeugidentnummern vor dem Kauf unbedingt überprüfen zu lassen. Am Ende zahlt man für vermeintliche Schnäppchen oft den höchsten Preis.