Im Kölner Stadtteil Mülheim kam es gestern Abend zu einer wilden Verfolgungsjagd. Ein 34-jähriger Mann versuchte, sich einer Polizeikontrolle zu entziehen und rammte dabei einen Streifenwagen. Als Polizeibeamte den Mann auf der Bergisch Gladbacher Straße kontrollieren wollten, gab er plötzlich Gas und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit durch mehrere Wohngebiete.
Der Fahrer ignorierte rote Ampeln und gefährdete zahlreiche andere Verkehrsteilnehmer. Bei seiner rücksichtslosen Fahrt durch Mülheim beschädigte er nicht nur den Streifenwagen, sondern auch drei weitere geparkte Fahrzeuge. «Der Verdächtige hat mit seiner Fahrweise bewusst die Gesundheit und das Leben anderer riskiert», erklärte Polizeisprecher Martin Weber.
Nach knapp 20 Minuten endete die Flucht abrupt, als der Mann die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und gegen eine Hauswand prallte. Beim Versuch, zu Fuß zu entkommen, konnte er von Polizeibeamten überwältigt werden. Schnell stellte sich heraus, warum der Mann so verzweifelt vor der Kontrolle flüchtete: Er besaß keinen Führerschein, stand unter Drogeneinfluss und gegen ihn lag bereits ein Haftbefehl wegen früherer Delikte vor.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder solche Fälle erlebt, die zeigen, wie eine einfache Verkehrskontrolle eskalieren kann. Glücklicherweise wurde bei dem Vorfall niemand ernsthaft verletzt, aber die Sachschäden sind erheblich.
Der 34-Jährige muss sich nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Unfallflucht und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Er wurde noch am Tatort festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Mehr Informationen bei der Kölner Polizei.
Fälle wie dieser werfen die Frage auf, wie wir als Gesellschaft mit Menschen umgehen, die wiederholt straffällig werden und sich der Verantwortung entziehen. Sind härtere Strafen die Lösung oder brauchen wir bessere Präventionsmaßnahmen?