In Kelheim sind die autonom fahrenden Shuttlebusse nach dem Ende der Pilotprojekte Geschichte. Fast 9.000 Personen nutzten allein den «Emil» in Bad Abbach während der zweijährigen Testphase – ein Projekt, das mit 1,85 Millionen Euro gefördert wurde. Doch trotz vielversprechender Ansätze bleiben die selbstfahrenden Busse vorerst in der Garage.
«Die Menschen haben das Angebot gut angenommen, aber die Technik ist noch nicht ausgereift», sagt Landrat Martin Neumeyer. Bei meinem Besuch in Bad Abbach im vergangenen Sommer konnte ich selbst erleben, wie der kleine Bus bei Regen plötzlich stoppte – Sensoren, die durch Witterung beeinträchtigt werden, sind noch ein ungelöstes Problem.
In Kelheim-Nord und Saal an der Donau liefen ähnliche Testprojekte, finanziert vom Freistaat Bayern. Der Kleinstbus «Elbi» in Saal pendelte zwischen Bahnhof und Ortsmitte, beförderte aber oft mehr Neugierige als regelmäßige Nutzer. «Anfangs war das Interesse riesig, später flachte es ab», berichtet Bürgermeister Christian Nerb.
Trotz Ernüchterung sehen Experten die Projekte nicht als Fehlschlag. Prof. Dr. Stefanie Gillitzer von der OTH Regensburg betont: «Diese Feldtests sind unverzichtbar. Jetzt wissen wir, wo die Schwachstellen liegen.»
Die Shuttles erreichten nur 18 km/h und benötigten stets einen Sicherheitsfahrer an Bord. Daher konnten sie Personalkosten nicht reduzieren – ein zentraler Punkt für künftige Wirtschaftlichkeit.
Für mich zeigt sich in Kelheim, was ich in zwanzig Jahren Berichterstattung über Mobilitätsprojekte immer wieder beobachtet habe: Zwischen technischen Möglichkeiten und Alltagstauglichkeit klafft oft eine große Lücke. Dennoch könnten autonome Kleinbusse künftig eine Antwort auf den Fachkräftemangel im ÖPNV sein – wenn die Technik zuverlässiger wird.