Die Koffer in Düsseldorf packt künftig jemand anders. Nach 25 Jahren muss der belgische Abfertigungsdienstleister Aviapartner den Flughafen Düsseldorf verlassen. Am Freitag rollten die Mitarbeitenden symbolisch ein Transportband vor die Flughafenzentrale, um gegen ihren unfreiwilligen Abschied zu protestieren.
Rund 600 Beschäftigte stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. «Wir haben hier zwei Jahrzehnte unsere Arbeit gemacht, und plötzlich sind wir nicht mehr gut genug», sagt Bernd Schmidt, der seit 18 Jahren bei Aviapartner arbeitet. Die Entscheidung des Flughafens, den Vertrag nicht zu verlängern, kam für viele überraschend.
Die Nachfolge tritt ab März 2025 die türkische Firma Çelebi an, die bereits an deutschen Flughäfen wie Stuttgart aktiv ist. Flughafensprecher Thomas Kötter erklärt: «Die Entscheidung basiert auf einem europaweiten Ausschreibungsverfahren, bei dem verschiedene Qualitätskriterien bewertet wurden.»
Für die Beschäftigten von Aviapartner besteht immerhin Hoffnung auf Weiterbeschäftigung. Nach dem Tarifvertrag zur sozialen Absicherung bei Betreiberwechseln im Bodenverkehrsdienst können sie zum neuen Anbieter wechseln. «Aber zu welchen Bedingungen?», fragt Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi. Ich habe solche Übergänge schon mehrfach erlebt – oft bedeuten sie Verschlechterungen für die Mitarbeitenden.
Das Abfertigungsgeschäft am Düsseldorfer Flughafen teilen sich künftig drei Unternehmen: neben Çelebi noch AHS und Acciona. Sie sorgen dafür, dass Gepäck, Passagiere und Flugzeuge pünktlich abgefertigt werden – eine Schlüsselaufgabe im Flughafenbetrieb.
Während die Koffer der Passagiere bald von neuen Händen verladen werden, bleibt die Frage: Wird der Wechsel für Fluggäste spürbar sein? Der Abschied von Aviapartner markiert jedenfalls das Ende einer Ära am Düsseldorfer Airport.