Der Bodenabfertiger Aviapartner am Düsseldorfer Flughafen hat Insolvenz angemeldet. Die Nachricht traf die 340 Mitarbeiter gestern wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Betroffen sind jene, die täglich Koffer verladen, Flugzeuge be- und enttanken sowie für den reibungslosen Check-in sorgen. Noch läuft der Betrieb weiter, doch die Unsicherheit ist greifbar.
Was bedeutet das für den drittgrößten Flughafen Deutschlands? Zunächst einmal: keine Flugausfälle. Die Airport-Geschäftsführung versichert, dass der Betrieb weiterlaufen wird. Der Insolvenzverwalter Dirk Andres übernimmt vorläufig die Geschäfte und will die Arbeitsplätze retten.
«Wir kämpfen um jeden einzelnen Job», erklärte die Gewerkschaft Verdi. Der Flughafen selbst prüft bereits, wie die Auswirkungen für Passagiere minimal gehalten werden können.
Die Lage bei Aviapartner war schon länger angespannt. In Hamburg musste der belgische Konzern bereits vor einigen Monaten Insolvenz anmelden. Als ich vergangene Woche am Düsseldorfer Terminal stand, hörte ich mehrfach Beschwerden über lange Wartezeiten bei der Gepäckabfertigung.
Was besonders bitter ist: Die Flugbranche hat sich gerade erst von der Corona-Krise erholt. «Die Insolvenz kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, kurz vor dem Weihnachtsreiseverkehr», sagt Wirtschaftsexperte Michael Brandt von der IHK Düsseldorf.
Für den Flughafen stellt sich nun die grundsätzliche Frage, wie die Bodenabfertigung künftig organisiert werden soll. Eine Übernahme durch einen Konkurrenten oder durch den Flughafen selbst wäre denkbar. Bis dahin heißt es für Passagiere und Mitarbeiter: Abwarten und hoffen, dass das Gepäck weiterhin seinen Weg findet.