Die angespannte Finanzlage der Stadt Bad Iburg bringt die örtlichen Sportvereine in Bedrängnis. Seit dieser Woche ist klar: Die Nutzungsgebühren für Sporthallen sollen deutlich steigen – von bisher 5 Euro pro Stunde auf künftig 15 Euro. Diese Verdreifachung hat im Bildungs- und Sozialausschuss für erhitzte Gemüter gesorgt. Betroffen sind alle Vereine, die städtische Hallen für ihr Training nutzen.
«Diese Erhöhung trifft uns ins Mark», sagt Hans Meier vom TSV Bad Iburg. «Wir können die Kosten unmöglich an unsere Mitglieder weitergeben, ohne dass viele Familien ihre Kinder abmelden würden.» Die Sportvereine befürchten genau das: einen massiven Mitgliederschwund und damit das langsame Sterben des Breitensports in der Kurstadt.
In der Ausschusssitzung versuchte Bürgermeisterin Maria Schmidt die Maßnahme zu rechtfertigen: «Unsere Haushaltsnotlage zwingt uns zu diesem Schritt. Die tatsächlichen Kosten liegen bei über 30 Euro pro Stunde.» Dennoch wollen die Vereine nicht klein beigeben und fordern eine Übergangslösung.
Ich kenne solche Konflikte aus meiner Berichterstattung in Baden-Württemberg. Oft zeigt sich: Wo der Rotstift bei Sportvereinen ansetzt, verlieren am Ende nicht nur die Kassen, sondern auch das soziale Gefüge einer Gemeinde.
Ein Kompromissvorschlag steht inzwischen im Raum: Die Erhöhung könnte schrittweise über drei Jahre erfolgen. Der Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung entscheiden. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Stadt Bad Iburg.
Was in Bad Iburg passiert, ist kein Einzelfall. Immer mehr Kommunen erhöhen ihre Gebühren für Sportvereine. Die Frage bleibt: Wie viel ist uns der Breitensport wert? Eine Frage, die viele Gemeinderäte in Deutschland beantworten müssen.