Die Sirenen durchbrechen die sommerliche Idylle am Feringasee im Münchner Nordosten. Was als fröhliche Feier am Ufer begann, endete gestern Abend in einem Großeinsatz der Rettungskräfte. Ein 19-jähriger Mann ging gegen 20:30 Uhr im See unter und konnte erst nach intensiver Suche von Tauchern geborgen werden. Laut Polizei München schwebt er derzeit in Lebensgefahr.
Zeugen berichten, der junge Mann sei mit Freunden am Ostufer zusammen gewesen, als er ins Wasser ging und plötzlich nicht mehr auftauchte. «Wir haben sofort die Notrufnummer gewählt, aber die Zeit bis zum Eintreffen der Retter fühlte sich endlos an», sagt eine 22-jährige Augenzeugin sichtlich erschüttert.
Mit einem Großaufgebot rückten Wasserwacht, DLRG, Feuerwehr und Rettungsdienst an. Taucher suchten den See systematisch ab, während Drohnen aus der Luft unterstützten. Nach etwa 25 Minuten wurde der Vermisste in drei Meter Tiefe entdeckt. Sofort begannen die Rettungskräfte mit der Reanimation und brachten ihn ins Krankenhaus.
Die Polizei sperrte große Teile des beliebten Badesees ab. «In diesem Sommer häufen sich leider die Badeunfälle in bayerischen Gewässern«, erklärt Martin Weber von der DLRG München. «Viele unterschätzen, dass selbst gute Schwimmer in Gefahr geraten können, besonders wenn Alkohol im Spiel ist.»
Als erfahrene Reporterin habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder über solche Unglücke berichtet. Besonders tragisch: Oft sind es junge Menschen, die die Gefahren beim Baden unterschätzen.
Die genauen Umstände des Unfalls werden noch untersucht. Die Polizei bittet weitere Zeugen, sich zu melden. Dieser Vorfall erinnert einmal mehr daran, wie schnell ein unbeschwerte Sommerabend zum Alptraum werden kann – und wie wichtig es ist, im Wasser niemals die Vorsicht zu vergessen.