Die Berliner Badesaison hat begonnen, und die Nachrichten für Wasserratten sind überwiegend erfreulich: Fast alle 39 offiziellen Badestellen in und um Berlin glänzen mit «ausgezeichneter» oder «guter» Wasserqualität. Laut aktueller Untersuchungen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) erfüllen 38 Badestellen die strengen EU-Vorgaben. Nur der Groß Glienicker See bleibt weiterhin Sorgenkind.
Berlinerinnen und Berliner können aufatmen. Bei sommerlichen Temperaturen locken Wannsee, Müggelsee und viele weitere Gewässer mit sauberem Badewasser. «Die hervorragende Qualität unserer Gewässer ist ein wichtiger Beitrag zur hohen Lebensqualität in der Hauptstadtregion», erklärt Umweltsenatorin Ute Bonde. Die regelmäßigen Kontrollen zeigen: Die jahrelangen Bemühungen um Gewässerschutz tragen Früchte.
Einzig der Groß Glienicker See bereitet weiterhin Probleme. An der beliebten Badestelle in Spandau wurde erhöhte Keimbelastung festgestellt, weshalb sie als «mangelhaft» eingestuft und mit einem Badeverbot belegt wurde. «Wir arbeiten intensiv daran, die Ursachen zu identifizieren und zu beseitigen», versichert Dr. Martin Keller vom LAGeSo.
Als Journalistin habe ich in den vergangenen Jahren einen deutlichen Wandel beobachtet. Noch vor einem Jahrzehnt waren mehrere Berliner Gewässer regelmäßig gesperrt. Die verstärkten Umweltschutzmaßnahmen und verbesserte Abwasserreinigung haben sichtbare Erfolge gebracht. Besonders beeindruckend: Selbst die innerstädtischen Badestellen wie der Plötzensee schneiden inzwischen hervorragend ab.
Die Wasserqualität wird während der gesamten Badesaison bis September alle zwei Wochen kontrolliert. Aktuelle Messwerte sind über die Webseite des LAGeSo oder die kostenlose Badegewässer-App abrufbar. Bei der aktuellen Klimaentwicklung werden unsere Badeseen immer wichtiger als natürliche Erholungsräume. Bleibt zu hoffen, dass auch der Groß Glienicker See bald wieder freigegeben werden kann.