Die Sonne am Groß Glienicker See lockte am Sonntag zahlreiche Badegäste an – doch für zwei junge Männer endete der Ausflug tödlich. Gegen 15:30 Uhr gerieten die beiden Schwimmer (22 und 28 Jahre alt) am nordwestlichen Berliner Stadtrand in Not. Die alarmierten Rettungskräfte konnten die Verunglückten zwar aus dem Wasser bergen, aber nicht mehr retten.
«Als wir eintrafen, wurden bereits Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt», berichtet ein Feuerwehrsprecher. Augenzeugen hatten beobachtet, wie die Männer plötzlich im Wasser untergingen und nicht mehr auftauchten. Ein weiterer Badegast erlitt einen Schock und musste betreut werden.
Der Groß Glienicker See gilt eigentlich als beliebtes Ausflugsziel, doch wie bei vielen Berliner Gewässern unterschätzen Schwimmer oft die Gefahren. Erst vor zwei Wochen warnte die DLRG vor den tückischen Temperaturunterschieden in Berliner Seen. «Viele springen erhitzt ins Wasser und unterschätzen die körperliche Belastung beim Schwimmen», erklärt DLRG-Sprecher Michael Neiße.
Die genauen Umstände des Unglücks bleiben unklar. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Während meiner Recherchen vor Ort war die Betroffenheit bei Anwohnern und Badegästen groß. Eine ältere Dame, die seit 40 Jahren am See wohnt, flüstert: «So etwas vergisst man nicht.»
Die Tragödie erinnert daran, wie schnell ein Badeausflug zur Katastrophe werden kann. Mit steigenden Temperaturen wächst auch die Gefahr weiterer Unglücke. Experten raten eindringlich: Nie allein schwimmen, die eigenen Kräfte realistisch einschätzen und im Zweifelsfall lieber am Ufer bleiben.