Der Kölner Rhein bleibt für Schwimmerinnen und Schwimmer tabu. Die Stadt hat jetzt ein offizielles Badeverbot erlassen, das lediglich das Abkühlen bis zur Knöchelhöhe gestattet. Wer tiefer ins Wasser geht, riskiert ein Bußgeld von bis zu 500 Euro. Eine Entscheidung, die angesichts steigender Badeunfälle im Rhein seit Jahren überfällig war.
Die Strömung im Rhein wird oft unterschätzt. «Viele Menschen erkennen die Gefahr nicht, die vom Sog der Schiffe ausgeht», erklärt Jürgen Böhme von der DLRG Köln. «Selbst geübte Schwimmer haben gegen die tückischen Unterströmungen kaum eine Chance.» Allein im letzten Sommer ertranken drei Menschen im Kölner Rheinabschnitt.
Mit dem neuen Badeverbot reagiert die Stadt auf die wiederholten Tragödien. Die Regelung erlaubt es, die Füße bis zu den Knöcheln ins kühle Nass zu tauchen – nicht mehr. Wer mit dem ganzen Körper ins Wasser geht oder gar schwimmt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.
Ich habe in meiner Berichterstattung immer wieder erlebt, wie leichtsinnig manche Rheinbesucher sind. An heißen Sommertagen sah ich ganze Familien im gefährlichen Strom planschen, nur wenige Meter von Warnschildern entfernt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: «Die Sicherheit geht vor. Wir können es nicht verantworten, dass Menschen ihr Leben riskieren, weil sie die Gefahr unterschätzen.»
Für die Kölner bleibt die Abkühlung in den städtischen Freibädern oder am Fühlinger See. Die klare Regelung am Rhein dürfte in den kommenden Sommermonaten für weniger gefährliche Situationen sorgen. Bleibt zu hoffen, dass das Badeverbot auch ernst genommen wird – denn der Rhein sieht harmloser aus, als er ist.