Die Bahnstrecken rund um Hannover stehen seit Samstag weitgehend still. Ein schwerwiegender Kabelschaden an den Gleisen zwischen Langenhagen und dem Hauptbahnhof Hannover hat den Zugverkehr in Niedersachsen massiv eingeschränkt. Nach Angaben der Deutschen Bahn fiel die wichtige Verbindung nach einem Defekt in der Leit- und Sicherungstechnik komplett aus.
Betroffen sind sowohl Regional- als auch Fernzüge. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Reparatur, aber die Schäden sind umfangreicher als zunächst angenommen», erklärt Bahnsprecherin Andrea Schneider vor Ort. Rund 20 Techniker sind im Einsatz, um die beschädigten Kabel zu ersetzen. Die Komplexität der Arbeiten macht eine schnelle Lösung unmöglich.
Besonders hart trifft es Pendler und Reisende zwischen Hannover und Hamburg sowie Bremen. Ersatzbusse wurden eingesetzt, doch die Kapazitäten reichen kaum aus. Am Hauptbahnhof Hannover bildeten sich lange Schlangen an den Informationsschaltern.
„Ich stehe hier seit zwei Stunden und komme nicht weiter», ärgert sich Daniela Müller aus Celle, die zur Arbeit nach Hamburg muss. Ähnliche Szenen erlebe ich bei meinen Recherchen auch in Bremen, wo Fußballfans auf dem Weg zum Bundesligaspiel festsitzen.
Die Bahn rechnet mit einer Behebung der Störung erst am Montagmorgen. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die aktuellen Verbindungen zu informieren und wenn möglich, ihre Reise zu verschieben. Die Zugbindung für alle betroffenen Verbindungen wurde aufgehoben.
Der aktuelle Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Infrastrukturproblemen, die Niedersachsens Bahnverkehr in den letzten Monaten belasten. Bleibt die Frage: Wie lange noch müssen Reisende diese Unzuverlässigkeit erdulden?