Der Essener Hauptbahnhof steht vor einem grundlegenden Wandel. Ab Montag beginnen umfangreiche Modernisierungsarbeiten, die den Bahnhof zum sogenannten «Zukunftsbahnhof» machen sollen. Bis Ende 2025 investiert die Deutsche Bahn rund 18 Millionen Euro, um den täglichen Aufenthalt für die mehr als 60.000 Reisenden angenehmer zu gestalten.
Besonders im Fokus steht die Barrierefreiheit. Neue Aufzüge, taktile Leitsysteme und eine verbesserte Beleuchtung sollen allen Menschen einen selbstständigen Zugang zum Bahnhof ermöglichen. «Wir schaffen hier nicht nur ein moderneres Erscheinungsbild, sondern vor allem echte Teilhabe für alle Reisenden», erklärt Bahnhofsmanager Thomas Müller.
Die Modernisierung umfasst auch energieeffiziente Maßnahmen wie LED-Beleuchtung und eine neue Heizungsanlage. Zusätzlich werden die Empfangshalle und die Wartebereiche neu gestaltet. Ich habe in den vergangenen Jahren viele Bahnhofsmodernisierungen begleitet, aber selten war die Verbindung von Funktionalität und Aufenthaltsqualität so durchdacht wie hier in Essen.
Während der Bauarbeiten bleiben alle Gleise und Zugänge nutzbar, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. «Die Bauarbeiten sind so geplant, dass der Bahnbetrieb weiterlaufen kann. Wir bitten aber um Verständnis für mögliche Unannehmlichkeiten», sagt Projektleiterin Sabine Weber. Die Stadt Essen unterstützt das Projekt und plant gleichzeitig die Aufwertung des Bahnhofsumfelds.
Der Umbau ist Teil eines bundesweiten Programms der Deutschen Bahn. In vielen Ruhrgebietsstädten sind ähnliche Projekte geplant oder bereits in Umsetzung. Für Essen bedeutet dies nicht nur eine verbesserte Infrastruktur, sondern auch ein neues Aushängeschild. Die Frage bleibt: Kann ein moderner Bahnhof tatsächlich das Stadtbild und die Wahrnehmung einer ganzen Region verändern?