Die Bahnstrecke Leipzig-Dresden steht vor einem weiteren bedeutenden Modernisierungsschritt. Ab dem 24. Mai beginnt im Coswiger Bahnhofsbereich der Umbau einer wichtigen Weichenverbindung. Das Eisenbahn-Bundesamt hat gestern den Planfeststellungsbeschluss für diesen Teil des Ausbaus veröffentlicht.
Die 120 Kilometer lange Verbindung zwischen Sachsens größten Städten, die zu den ältesten Fernbahnstrecken Deutschlands zählt, wird seit Jahren stückweise modernisiert. Mit jedem Abschnitt rückt das Ziel näher: Eine durchgängige Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und damit eine Fahrzeitverkürzung auf unter eine Stunde zwischen Leipzig und Dresden.
«Der Ausbau in Coswig ist ein weiterer Baustein für die Verkehrswende in Sachsen», erklärt Verkehrsexperte Thomas Wendler. Für Anwohner bedeutet das zunächst Baustellenlärm, für Pendler temporäre Einschränkungen. Die Deutsche Bahn plant Ersatzverkehr während der intensivsten Bauphase im Spätsommer.
Als ich vor 15 Jahren erstmals über dieses Projekt berichtete, schien die Fertigstellung in weiter Ferne. Heute nehmen die Fortschritte spürbar Gestalt an. Ein Coswiger Stadtrat beschreibt die Stimmung treffend: «Wir leiden jetzt, damit es später besser wird.»
Interessant ist, dass parallel zur Modernisierung auch der Lärmschutz verbessert wird. In Coswig werden auf einer Länge von 1,2 Kilometern neue Schallschutzwände errichtet. Die vollständigen Planungsunterlagen können Bürger bei der Stadtverwaltung einsehen.
Was bedeutet das für die Region? Der bessere Bahnanschluss könnte das Pendeln attraktiver machen und die Wohnorte entlang der Strecke aufwerten. Doch bleibt die Frage: Reicht der Ausbau einer Strecke, um Menschen wirklich zum Umstieg vom Auto zu bewegen?