Ein Mann, der gestern spät abends am Bahnhof Düsseldorf-Angermund ins Gleisbett stürzte, ist von einem einfahrenden Regionalexpress erfasst worden und noch vor Ort verstorben. Der tragische Unfall ereignete sich gegen 23:15 Uhr, als der 30-Jährige nach Zeugenaussagen auf Gleis 1 das Gleichgewicht verlor und auf die Schienen fiel.
Der Lokführer des RE5 in Richtung Koblenz leitete sofort eine Notbremsung ein, konnte den Zusammenstoß aber nicht mehr verhindern. Notarzt und Rettungskräfte waren schnell vor Ort, konnten jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen. «Wir gehen nach ersten Erkenntnissen von einem tragischen Unglücksfall aus», erklärte Polizeisprecherin Julia Neumann heute Vormittag.
In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich immer wieder über solche Unfälle berichten müssen. Was mich jedes Mal erschüttert: Wie schnell ein alltäglicher Moment in einer Tragödie enden kann. Bahnsteigkanten sind tückisch, besonders in der Dunkelheit oder nach Regenfällen.
Die Bahnstrecke war für die Bergungsarbeiten und polizeiliche Untersuchungen bis 1:45 Uhr gesperrt. Etwa 120 Reisende im betroffenen Zug wurden evakuiert und mit Bussen weitertransportiert. Der Lokführer erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut.
Die Deutsche Bahn verweist angesichts des Unfalls erneut auf die Sicherheitshinweise an Bahnhöfen. «Halten Sie stets ausreichend Abstand zur Bahnsteigkante und beachten Sie die Sicherheitslinien», mahnt ein Sprecher.
Der Vorfall wirft die Frage auf, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen an Bahnsteigen nötig sind. In einigen Großstädten werden bereits Bahnsteigtüren getestet, die erst bei Zugeinfahrt öffnen. Wäre dies auch eine Lösung für Regionalbahnhöfe?