Der digitale Puls der Nation schlägt höher: Deutschland steht im Finale der Basketball-Europameisterschaft 2025 und trifft dort auf die Türkei. Die sozialen Netzwerke explodieren förmlich mit #GermanyGotGame, während die Streaming-Zahlen der bisherigen Spiele laut FIBA-Angaben um beeindruckende 78% gegenüber der letzten EM gestiegen sind. Basketball hat sich endgültig als digitales Phänomen in der deutschen Sportlandschaft etabliert.
Was vor zehn Jahren noch undenkbar schien, ist heute Realität: Basketball-Content generiert in Deutschland mehr Engagement als Handball, und die kurzen Highlight-Clips der DBB-Mannschaft erreichen auf TikTok und Instagram Reichweiten im Millionenbereich. «Die Digitalisierung hat die Wahrnehmung der Sportart komplett verändert», erklärt Medienexperte Michael Reinhardt. «Wir sehen eine völlig neue Generation von Fans, die Basketball primär über ihre Smartphones konsumieren.»
Besonders faszinierend ist dabei die Entwicklung der Fan-Kultur. In den Arenen verschmelzen analoge und digitale Erlebnisse: Zuschauer scannen QR-Codes auf ihren Sitzen, um in Echtzeit auf Spielerstatistiken und alternative Kamerawinkel zuzugreifen. Die neue «FIBA Connect»-App ermöglicht es sogar, während des Spiels die Herzfrequenzdaten einzelner Spieler zu verfolgen – ein Feature, das bei den Viertelfinals erstmals zum Einsatz kam und die Spannung für viele Zuschauer spürbar erhöhte.
Die Bedeutung des Finales geht weit über das Sportliche hinaus. Es markiert einen kulturellen Wendepunkt, an dem Basketball endgültig im digitalen Mainstream angekommen ist. Die Frage bleibt: Wird der mögliche EM-Titel Deutschland endgültig in eine Basketball-Nation verwandeln? Oder bleibt es bei einem digitalen Strohfeuer, das nach dem Turnier wieder erlischt? Die Antwort liefert nicht nur das Finale selbst, sondern auch die Art, wie wir es gemeinsam erleben – ob in der Arena, auf dem Smartphone oder im digitalen Public Viewing.