Digitale Fieberkurve: Wie Basketball-Deutschland online zum Leben erwacht
Die Basketball-EM 2025 elektrisiert Deutschland auf ganz neue Weise. Nach dem sensationellen Einzug ins Halbfinale gegen Finnland explodierte die digitale Fieberkurve: In den zwei Stunden nach dem Viertelfinalsieg gegen Italien stiegen die Suchanfragen nach «Basketball Deutschland» um beeindruckende 430 Prozent. Ein digitales Phänomen, das zeigt, wie Sporterfolge und Online-Verhalten sich gegenseitig verstärken.
Was besonders auffällt: Die Basketball-Begeisterung schwappt weit über die klassischen Fan-Zirkel hinaus. Auf TikTok und Instagram entstanden binnen Stunden über 12.000 neue Fan-Videos mit dem Hashtag #GermanBasketball – die meisten von Nutzern, die vorher kaum Berührungspunkte mit dem Sport hatten. «Wir erleben gerade eine völlig neue Form der Sportbegeisterung», erklärt Social-Media-Experte Jonas Mertens. «Die Zugänglichkeit der Spieler über ihre persönlichen Kanäle schafft eine emotionale Bindung, die früher unmöglich war.»
Die deutschen Basketball-Stars selbst befeuern diesen Trend. Dennis Schröder erreicht mit seinen authentischen Behind-the-Scenes-Einblicken auf Instagram inzwischen dreimal mehr Menschen als die offiziellen TV-Übertragungen. Seine Stories vom Teambus oder aus der Kabine werden innerhalb von Minuten millionenfach geteilt. Parallel dazu verzeichnen Basketball-Streaming-Dienste wie MagentaSport einen Anstieg der Abonnenten um 78 Prozent seit Turnierbeginn.
Was bedeutet diese digitale Basketball-Welle für unsere Sportkultur? Der traditionelle Fußball hat in der jungen, digitalen Zielgruppe plötzlich ernsthafte Konkurrenz bekommen. Interessanterweise verbringen Fans laut einer aktuellen Studie durchschnittlich 46 Minuten täglich mit Basketball-Content – aber nur 17 Minuten davon mit den eigentlichen Spielen. Der Rest entfällt auf Highlights, Spieler-Stories und Fan-Reaktionen. Verändert sich so grundlegend, wie wir Sport konsumieren?
Mich würde nicht wundern, wenn das Halbfinale gegen Finnland alle digitalen Rekorde bricht. Die Frage ist nur: Erleben wir gerade einen kurzen Hype – oder den Beginn einer nachhaltigen Veränderung unserer Sportwelt?