Der Herbst in München bekommt einen neuen rhythmischen Takt: Das erste Basketball-Musik-Festival der Stadt zieht dieses Wochenende hunderte Fans in die Olympiahalle. Die Veranstaltung verbindet Streetball-Turniere mit Live-Auftritten lokaler Hip-Hop-Künstler und internationaler DJs. Nach Angaben der Veranstalter waren die Tickets für Samstag innerhalb weniger Tage ausverkauft.
Was vor fünf Jahren als Idee einer Gruppe basketballbegeisterter Studenten begann, hat sich zu einem ambitionierten Kulturprojekt entwickelt. «Wir wollten etwas schaffen, das die Energie des Streetballs mit unserer Liebe zur Musik verbindet», erklärt Maximilian Huber, einer der Organisatoren. Der 28-jährige Münchner hat selbst jahrelang in der Regionalliga gespielt.
Auf drei Courts treten Teams aus ganz Deutschland gegeneinander an. Besonders das 3×3-Format, das seit Tokio 2021 olympisch ist, lockt zahlreiche Zuschauer an. Zwischen den Spielen sorgen DJs für Stimmung, während an den Rändern Graffiti-Künstler live arbeiten.
Die Verbindung von Basketball und Hip-Hop hat in München Tradition. In den 90ern formte sich rund um die Streetball-Courts im Olympiapark eine lebendige Szene. «Damals habe ich hier meine ersten Korbleger geübt und gleichzeitig meine ersten Reime geschrieben», erinnert sich Rapper MC Fiva, der am Samstagabend auftritt.
Die Veranstaltung bringt auch soziales Engagement mit. Ein Teil der Einnahmen fließt in Projekte, die Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen Zugang zum Sport ermöglichen. Workshops für Anfänger werden von Profis des FC Bayern Basketball geleitet.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten ein Event erlebt, das so unterschiedliche kulturelle Strömungen so authentisch zusammenbringt. Die Stimmung in der Halle schwingt zwischen konzentriertem Wettkampf und ausgelassener Party.
Sollte das Festival den erhofften Erfolg haben, könnte es zu einem festen Bestandteil im Münchner Kulturkalender werden. «Wir denken bereits über eine Ausweitung auf mehrere Tage nach», verrät Huber. Was hier gerade entsteht, hat das Potenzial, weit über die Stadtgrenzen hinaus zu strahlen – und zeigt einmal mehr, wie Sport und Kultur zusammen neue Gemeinschaften formen können.