Die steigenden Baukosten stellen Köln vor immense Herausforderungen. Während Mieten explodieren und bezahlbarer Wohnraum schwindet, sucht die Stadtpolitik nach Lösungen. Fast 12 Euro kostet der Quadratmeter bei Neuvermietungen im Durchschnitt – für viele Kölnerinnen und Kölner längst unbezahlbar. Auch die Baukosten haben sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt.
Im Stadtrat wird jetzt konkret über Maßnahmen diskutiert, die den Wohnungsbau ankurbeln sollen. Der Kölner Bauausschuss hat ein Paket beschlossen, das von Fachleuten bereits als «überfällig» bezeichnet wird. «Wir müssen Baustandards hinterfragen und flexibler werden», betont Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Konkret geht es um die Lockerung bestimmter Vorgaben, etwa bei Stellplätzen und Klimaschutzauflagen, ohne zentrale Standards aufzugeben.
Wie ich während meiner Recherchen im Kölner Bauamt beobachten konnte, liegen viele Projekte auf Eis, weil sie unter den aktuellen Bedingungen nicht rentabel sind. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG kämpft besonders mit den hohen Kosten. «Der soziale Wohnungsbau ist ohne Förderung kaum noch umzusetzen», erklärte mir ein leitender Mitarbeiter zwischen Aktenbergen sitzend.
Die Bauwirtschaft begrüßt die geplanten Änderungen. Allerdings fehlt vielen der Glaube, dass die Stadt ihre Versprechen auch tatsächlich umsetzt. «Et hätt noch immer jot jejange», sagt man in Köln gerne – doch beim Wohnungsbau stimmt das leider nicht mehr.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Politik den Mut zu echten Veränderungen findet. Für tausende Wohnungssuchende in der Domstadt steht jedenfalls viel auf dem Spiel. Mehr dazu bei der Stadt Köln.