In München-Trudering hat am frühen Mittwochmorgen ein Baukran die Fassade eines Wohnhauses beschädigt. Der 50 Meter hohe Turmdrehkran kippte gegen 7:30 Uhr auf einer Baustelle an der Heltauerstraße um und streifte dabei ein benachbartes Mehrfamilienhaus. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt, obwohl zum Zeitpunkt des Unfalls bereits Arbeiter auf der Baustelle tätig waren.
Die Feuerwehr München rückte mit einem Großaufgebot an. «Der Kran hat die Fassade nur gestreift, aber wir müssen jetzt sicherstellen, dass keine Gefahr eines Nachsturzes besteht», erklärte Einsatzleiter Robert Greil vor Ort. Die Statik des Wohngebäudes sei nach ersten Erkenntnissen nicht beeinträchtigt. Dennoch wurden vorsorglich 15 Bewohner aus dem betroffenen Haus evakuiert.
Besonders beeindruckt hat mich die Ruhe der Anwohner. Eine ältere Dame, die seit 40 Jahren im Viertel lebt, stand mit Hausschuhen auf der Straße und meinte: «So etwas haben wir hier noch nie erlebt.» Bauarbeiter berichteten von einem lauten Knall vor dem Umstürzen. Ein technischer Defekt wird als Ursache vermutet.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Besonders im Fokus steht dabei die Frage, ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Der Bauunternehmer war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Die Straße bleibt für Aufräumarbeiten voraussichtlich bis Donnerstag gesperrt.
In den vergangenen Jahren häufen sich solche Vorfälle in deutschen Großstädten. Wie lange die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist noch unklar. Der Vorfall zeigt: Bei allen Fortschritten in der Bausicherheit – ein Restrisiko bleibt bestehen.