Die Geduldsprobe für Autofahrer in Schleswig-Holstein geht weiter. Auf der A7 zwischen Bordesholm und Neumünster-Nord staut sich der Verkehr seit den frühen Morgenstunden. Grund sind umfangreiche Sanierungsarbeiten, die laut Verkehrsministerium noch bis Ende November andauern werden. Besonders in den Hauptverkehrszeiten müssen Pendler mit Verzögerungen von bis zu 45 Minuten rechnen.
«Die Bauarbeiten sind unumgänglich», erklärt Verkehrsministerin Claudia Müller beim gestrigen Pressetermin an der Baustelle. «Wir investieren hier in die Zukunftssicherheit unserer wichtigsten Nord-Süd-Verbindung.» Die Fahrbahndecke wird auf einer Länge von 12 Kilometern komplett erneuert, gleichzeitig werden die Schutzplanken modernisiert.
Auch auf der B76 bei Kiel wird es eng. Zwischen dem Theodor-Heuss-Ring und Ravensberg ist nur eine Fahrspur frei. Die Umleitung über Russee führt zu chaotischen Szenen in den Wohngebieten. Eine Anwohnerin berichtet mir bei meinem Besuch vor Ort: «Morgens komme ich kaum noch aus meiner Einfahrt. Die Autos stehen bis zum Horizont.»
Als besonders herausfordernd erweist sich die Situation rund um Rendsburg. Die Rader Hochbrücke wird nachts regelmäßig gesperrt, der Verkehr muss über den Kanaltunnel ausweichen. Hinzu kommt die Teilsperrung der B77, die viele als Ausweichroute nutzen. Mir ist aufgefallen, dass gerade kleine Betriebe unter den Verkehrsbehinderungen leiden – Lieferungen verzögern sich, Kunden bleiben aus.
Die Verkehrsbehörde empfiehlt, wenn möglich, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Mehr Informationen zur aktuellen Verkehrslage gibt es beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr. Die Erfahrung zeigt: Wer morgens eine halbe Stunde früher startet, umgeht oft den schlimmsten Stau. Ein schwacher Trost für alle, die täglich im Baustellenchaos feststecken.