In der Basketballwelt Münchens bahnt sich ein bedeutender Umbruch an. Nick Weiler-Babb, einer der Schlüsselspieler des FC Bayern Basketball, steht offenbar vor einem Wechsel. Der 28-jährige US-Amerikaner mit deutschem Pass soll nach drei erfolgreichen Jahren bei den Bayern seine Zelte abbrechen – ein herber Verlust für den deutschen Meister.
Die ersten Anzeichen verdichteten sich bereits nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft. Während die Teamkollegen ausgelassen feierten, wirkte Weiler-Babb nachdenklich, fast wehmütig. «Manchmal ist es Zeit für Veränderungen», sagte er mir gegenüber nach dem entscheidenden Finalspiel gegen Alba Berlin. Sein Vertrag läuft aus, und wie aus Vereinskreisen zu hören ist, locken lukrative Angebote aus der EuroLeague.
Was macht den Verlust so schmerzlich? Weiler-Babb verkörperte wie kaum ein anderer die Defense-first-Mentalität von Trainer Pablo Laso. Seine Vielseitigkeit machte ihn zum perfekten Bindeglied zwischen Offensive und Defensive. Mit durchschnittlich 7,4 Punkten, 3,8 Rebounds und 2,5 Assists pro Spiel in der vergangenen Saison war er statistisch kein Star, aber sein Einfluss ging weit über Zahlen hinaus. «Nick ist unser Schweizer Taschenmesser», beschrieb ihn Sportdirektor Daniele Baiesi einmal treffend.
Für die Bayern beginnt nun die schwierige Suche nach einem Ersatz. Der europäische Markt ist begrenzt, und Spieler mit Weiler-Babbs Profil sind rar gesät. Möglicherweise finden die Münchner ihre Lösung wieder in Nordamerika, wo immer mehr Spieler den Sprung nach Europa wagen. Die Frage bleibt: Kann der FC Bayern seinen Erfolgsweg ohne einen seiner wichtigsten Leistungsträger fortsetzen, oder markiert dieser Abgang den Beginn einer schwierigeren Phase für den deutschen Meister?